Es kann weiter gehen!

Nach 6 Wochen Zwangspause kann es endlich weitergehen *freu*. Meine Augen haben die Sehnerventzündung zum Glück ohne grössere Schäden überstanden und ich kann endlich wieder los legen und Euch mit schönen Rezepten versorgen.


Auch wenn die Traubenernte bei uns schon so gut wie abgeschlossen ist, wollte ich Euch meine eigene Ernte von der heimischen Terrasse nicht vorenthalten. Ich habe mich das erste Mal daran gemacht eigenen Essig herzustellen und Petimezi.

Für den Essig habe ich leider kein Rezept aufgeschrieben (warum auch immer) und kann Euch daher leider nur ca. Angaben aufschreiben.


Man braucht auf jeden Fall eine gute Portion Geduld und ein trocknes, gut belüftetes Plätzchen für die Gärung.


Ich habe also ca. 6 L frisch gepressten Traubensaft (helle Trauben) mit 150 ml Wodka und 150 -200 ml Naturtrüben Bio Essig vermischt. Anschliessend habe ich alles in einen grossen Edelstahl Topf gefüllt und mit einem Mulltuch abgedeckt. Es ist wichtig, dass der Essig nicht mit einem Deckel verschlossen wird da er euch sonst verdeben kann.


Das ganze habe ich dann an einen gut belüfteten warmen Ort gestellt und 2 ½ Wochen stehen lassen. Normalerweise sollten es 3 Wochen sein, doch die Neugier war zu gross ;). Auf dem Essig hat sich nun eine dicke, weisse, ziemlich feste Haut gebildet. Wie ich erfahren habe handelt es sich dabei wohl um die Essigmutter. Diese kann man anscheinend aufheben und für den nächsten Essig Ansatz verwenden. Da ich das leider nicht wusste, habe ich sie einfach entsorgt.


Als nächstes habe ich den Essig durch ein sehr feines Tuch gefiltert und in grosse Flaschen gefüllt. Da der Essig ja noch eine Zeit lang gären muss, hab ich ihn nur mit Tüchern (in meinem Fall Organza Stoff) abgedeckt und 1 weitere Woche ruhen lassen. Nach der besagten Woche habe ich das ganze erneut gefiltert, da sich am Boden ordentlich Satz gebildet hat, und in die vorgesehenen Flaschen gefüllt. Jetzt Kann der Essig mit richtigen Deckeln verschlossen werden und gelagert werden. Wer möchte kann ihn schon zum kochen verwenden oder gibt in die Flaschen mit Kräuter, Gewürze, Knoblauchzehen oder Chilis. So erhält man sehr leckeren Gewürz Essig der sich super auf Salaten macht.

Je länger ihr den Essig reifen lasst , um so aromatischer wird er. Übrigen dunkelt der Essig (ohne Zusatz von Gewürzen und Co) noch ordentlich nach und wird runder im Geschmack. Ich bin nach wie vor immer noch sehr begeistert vom Ergebnis, da der Essig schön fruchtig geworden ist und hat eine sehr milde Säure hat.


Ich hoffe Ihr könnt mit meiner Beschreibung ein wenig etwas anfangen. Nächstes Jahr schreib ich alles auf jeden Fall genau auf, vor allem was die Mengenangaben angeht ;).

Da wir aber an die 18 Kg Weintrauben hatten musste noch etwas anders gezaubert werden, nämlich das schon oben erwähnte Petimezi. Dieser Sirup wird schon seit der Antike hergestellt und fand zu damaligen Zeiten in der Medizin Verwendung. Auch heute wird Petimezi noch bei Erkältungen oder Schluckbeschwerden verabreicht.

Trotz den stundenlangen einkochens verliert es angeblich nichts an seinen Vitaminen und Spurenelementen. Für mich klingt das um ehrlich zu sein ein wenig befremdlich, da man ja durch zu langes kochen eigentlich die Vitamine eher zerstört. Da ich nun kein anerkannter Wissenshaflter oder Lebensmittelforscher bin lass ich das jetzt einfach mal so im Raum stehen ;). Petimezi ist auf jeden Fall ein schönes alternatives Süssungsmittel und erinnert vom Geschmack ein wenig an Rübensirup, den es in Deutschland in den grossen gelben Bechern zu kaufen gibt ;).


Hier wird Petimezi über Desserts gegossen, in Saucen für Salat verwendet oder in Gebäck verarbeitet. Pur schmeckt er karamellig mit leicht bitterer Note, die aber verarbeitet so gut wie gar nicht mehr durchkommt.


Da ich sehr viel Traubensaft hatte (den ich auch noch per Hand gepresst haben*schwitz*) hat das einkochen natürlich sehr lange gedauert. Das Rezept das ich für euch aufgeschrieben habe, beinhaltet gerade mal die Hälfte von der Menge die ich zubereitet haben.


Auch wenn das Petimezi sehr gut geworden ist, kostet es doch recht viel Zeit und ist wirklich nur etwas für Leute die gern alles selber machen. Wenn ihr natürlich im Besitz eines guten Entsafters seid spart Ihr enorm viel Zeit und das ganze wird nicht so aufwendig. Nur der Kochprozess bedarf etwas Geduld da die Flüssigkeit (je nach saftgehalt der Traube) doch ziemlich lange zum eindicken braucht.


Wer sich bis hierhin durch meinen doch recht langen Blog Artikel gekämpft hat, wird am Ende mit dem Link zum Petimezi Rezept belohnt :D. Ich wünsch euch viel Spass und freu mich wieder unter aktiven Blog Betreibern zu sein.

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