Jahresrückblick 2020

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ich glaube, vielen ist das auch ganz recht so. Ich muss zugeben, auch wenn 2020 mehr als anstrengend war, so gab es zum Glück auch viele schöne Momente. Doch gehen wir mal der Reihe nach .

 

Mal abgesehen von Corona, lief es bei mir in der ersten Jahreshälfte alles andere als gut. Ich hatte 2 sehr heftige Schübe kurz hintereinander und grosse Sorge, dass ich nicht ganz unbeschadet aus der Nummer herauskommen würde.


Im März berichtete ich euch schon in meinem Blogartikel „Mal wieder ein Lebenszeichen“ von meinem ersten Schub. Leider blieb es nicht bei diesem. Was sich zuerst nur auf die untere Körperhälfte auswirkte, durchlief etwas später meinen ganzen Körper bis hin zu der Zungenspitze. Da machte meine Diva dann zum Glück halt.

 

Mein gesamter Körper war also von der Zunge bis in die Zehen grössten Teils gelähmt und das Gehen viel mir mehr als schwer. Meine Hände hatten kein Gefühl mehr und greifen oder die einfachsten Dinge zu verrichten, war nur mit grosser Mühe und Hilfe möglich. Ich war daher unendlich dankbar, meine Familie um mich zu haben, die sich liebevoll und mit viel Geduld um mich kümmerte.

 

Ganz ehrlich, so schlimm hatte es mich mit meiner Diva bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht erwischt und das sah man mir leider auch an .

 

Die grösste Sorge eines jedem Betroffenen in einer solchen Situation, ist wohl ob dieser Zustand anhält und man vielleicht nie mehr aus eigener Kraft auf die Beine kommt. Im wahrsten Sinne des Wortes! Diese Sorge war zu diesem Zeitpunkt leider sehr präsent in meinen Gedanken und färbte auch auf meine Familienmitglieder ab. Es ist aber auch schwierig in einer solchen Situation positiv und stark zu bleiben und auch den Mut nicht verlieren.

 

All meine Mittelchen waren erfolglos und der Schub breitete sich fröhlich weiter aus, bis fast nichts mehr ging. Welche Option hatte ich also ausser aussitzen oder Cortison? Viel Auswahl blieb leider nicht.

 

Cortison kam für mich dennoch nicht in Frage, da ich es nie gut vertragen habe und auch, gerade zu Corona Zeiten eine Cortisonstosstherapie, eher mit Vorsicht zu geniessen ist. Das Immunsystem wird so in den Keller gefahren, dass man sehr anfällig für den kleinsten Infekt ist. Warum sich also dem zusätzlichen Risiko ausliefern in der Hoffnung, dass ich das Cortison dieses Mal besser vertrage?

 

Mein Gang zum Neurologen war auch eher ernüchternd. Er ist natürlich schon lange der Meinung, dass eine Basistherapie unausweichlich ist, da die Krankheit immer weiter voranschreitet. Sie knabbert einen jedes Mal ein Stückchen mehr an und hinterlässt immer grössere Narben oder Schäden. Je älter man wird umso schlechter steckt der Körper diese Attacken weg. Recht hatte er leider und in meinem Fall konnte ich das nur bestätigen.

 

Die Schübe hielten sich sehr hartnäckig und hinterliessen ihre Spuren, die ich wohl nicht mehr ganz loswerde. Wie das genau aussieht? Ich kann zwar wieder längere Strecken laufen doch das langanhaltende greifen mit den Händen fällt mir schwer. Ganz schlagartig verlässt mich die Kraft, ich kann Dinge einfach nicht mehr halten und sie fallen aus der Hand. Nicht gerade sehr vorteilhaft, wenn man einen Topf oder eine schwere Pfanne in Händen hält. Selbst das kneten und ausrollen von Teig ist mittlerweile ein richtiger Kraftakt und ich muss mehrere Pausen einlegen. Auf Vibrationen reagieren die Hände besonders empfindlich. Das halten des Stabmixers, Fahrradlenkers oder auch nur den Grillrost sauber schrubben ist extrem unangenehm und führt dazu, dass meine Hände für  mindestens 1 Std. taub bleiben.

 

Es Nach langem hin und her habe ich also ernsthaft in Erwägung gezogen, einen erneuten Basistherapie Versuch in Angriff zu nehmen. Doch so ganz wohl ist mir immer noch nicht bei der Sache, daher will ich noch eine Weil abwarten. Ja ich weiss, im Hinauszögern könnte ich Weltmeister sein, oder wie mein Neurologe so schön sagte: Sie haben schon etwas Spass daran mit der MS zu spielen um zu sehen, wie weit das ganze führt. Spass nicht wirklich aber ich teste halt gern meine Grenzen aus. Für viele vielleicht unverständlich, doch meine letzten Erfahrungen mit einer Basistherapie, haben mich mehr als sensibel gemacht und ich kann die Angst einfach nicht ganz ablegen und lässt mich davor zurückschrecken. Ich möchte so etwas einfach nicht nochmal erleben. Doch wenn man die Chance hat, wieder relativ normal durch den Alltag zu kommen, ist das doch einen Versuch wert, oder?

 

Was der genaue Auslöser  für die Schübe war, weiss ich leider immer noch nicht genau. Allerdings fingen beide Schübe, nach etwas zu feuchtfröhlichen Nächten an. Da Alkohol ja nun mal toxisch ist und somit Gift für die Nerven, gehe ich stark davon aus, dass genau dieser der Auslöser war. Seitdem trinke ich noch nicht mal mehr ein Glas Wein zum Essen oder kühles Bierchen.  Wirklich schwer viel es mir zum Glück nicht und mein Zustand hat sich wieder so gut es ging normalisiert. Ob es aber zu 100% daran lag, kann ich nicht sagen, das wird die Zeit zeigen.

 

Zum Glück ging das Jahr dann aber nicht mehr ganz so schlimm weiter. Natürlich war das Thema Corona immer noch nicht vom Tisch und unser langersehnter Polenurlaub bei der Familie meines Mannes viel leider ins Wasser . Doch dafür haben wir die Zeit genutzt und uns, im Rahmen des Möglichen in Griechenland weiter umgeschaut. Körperlich war ich wieder soweit hergestellt, dass ich reisen konnte und das nutzen wir ordentlich aus. Wir haben tolle Orte gesehen, wunderbare Menschen getroffen und die lauen Sommernächte in vollen Zügen genossen. Zum Glück kamen zum Ende des Sommers dann noch liebe Freunde aus Deutschland und wir verbrachten noch eine wundervolle Zeit hier in der Umgebung auf diversen Campingplätzen.

 

Ein weiteres Highlight war die Fertigstellung meines griechisch Veganen Kochbuchs: Vegan in Griechenland! Ja, ihr lest richtig, es ist endlich fertig! Nach so langer Zeit, viel Liebe zum Detail und durch die wunderbare Unterstützung ganz toller Menschen, konnte ich es vollenden. Ein absolutes Herzensprojekt, das nur darauf wartet an den Leser gebracht zu werden.

 

 

Dummerweise habe ich immer noch keine Lösung zum publizieren gefunden und hänge daher leider ziemlich in der Luft und reichlich hinter meinem Zeitplan. Eigentlich wollte ich euch dieses Schätzchen passend zu Weihnachten präsentieren, doch auch hier lief mal wieder alles anders als geplant. Leider auch eine Folge der Coronamassnahmen .  Ich hoffe daher ganz stark, dass ich es Anfang 2021 endlich zum Verkauf anbieten kann und ich eine Lösung gefunden habe. Drückt mir bitte die Daumen, Pfoten Krallen und was noch so zur Verfügung steht!

Wie der Rest des Jahres verlief brauch ich euch ja nicht gross zu erläutern. Corona hat uns nach wie vor fest im Griff und bestimmt unseren Alltag. Meine Diva hat sich zum Glück wieder in ihre Ecke verzogen, lies mir aber leider ihre dreckige und vor allem löcherige Wäsche zum Stopfen da. So ganz ohne Abschiedsgeschenk, wollte sie anscheinend nicht gehen .

 

Ich hoffe also, dass unserer Jahreswechsel entspannt und ohne Diva Besuche abläuft.

 

Wie das bei uns genau aussehen wird?

 

 

Normalerweise gehen wir am Silvestermorgen immer in die Stadt, schauen uns etwas in den Läden um, bestaunen die Weihnachtsdeko und gehen dann einen leckeren Happen essen. In diesem Jahr fällt das alles leider aus! Geschäfte und Restaurants sind eh geschlossen und ohne triftigen Grund, ist ein Besuch in der Stad eher schwierig. In Griechenland benötigen wir eine Genehmigung per SMS, um Einkäufe oder Behörden Gänge zu unternehmen. Spazierengehen ist zwar möglich, doch nur in der unmittelbaren Nachbarschaft. Da wir am Stadtrand wohnen, ist die Wahrscheinlichkeit doch recht hoch, in eine Kontrolle zu graten und sich erklären zu müssen. Auf den Stress möchten wir nach Möglichkeit verzichten da ein verstoss mit einer Geldbusse geahndet wird und bleiben daher mit unseren vier Buchstaben in unserem Stadtteil. Wir werden also eine Runde spazieren gehen und mittags einen leckeren Snack in Form von Sushi-Wraps essen. Abends lassen wir das Jahr mit einem ausgedehnten Raclette und Filmen ausklingen. Um Mitternacht schneiden wir dann wie immer unsere Vasilopita an und warten gespannt darauf, wer die Münze finden wird. 

Wer den Brauch der Vasilopita/ Neujahrskuchen noch nicht kennt, kann es hier nachlesen. Die Familien Seite Scoyo, hat meinen Kuchen in ihren Artikel erwähnt und bietet dort auch andere tolle Ideen, speziell für Kinder zu Silvester an. Schaut doch mal vorbei es lohnt sich auch für grosse Kinder 😉 .

 

https://www-de.scoyo.com/eltern/familie/freizeit/7-familienfreundliche-tipps-fuer-silvester

 

 

Für alle die direkt zum Rezept auf meiner Seite gelangen möchten, geht es hier entlang.

 

So sah es also 2020 bei mir aus. Auch wenn es sich grössten Teils nicht überweigend positiv liest, so war nicht alles schlimm in diesem Jahr. Trotzdem wünsche ich mir von Herzen, das es 2021 einfach werden wird und wir uns in allen Bereichen wieder auf einen Normalzustand zubewegen. Versuchen wir dem neuen Jahr positiv entgegen zu sehen… auch wenn´s vielen eher schwerfallen wird!

 

Wie war euer Jahr so und vor allem, wie plant ihr euren Jahresübergange? Würde mich wahnsinnig freuen, wenn ihr mir darüber in den Kommentaren berichten würdet. Ihr könnt mir auch gern auf meiner Facebookseite oder Instagram Kanal einen Kommentar hinterlassen. Über ein Abo auf meiner Instaseite würde ich mich übrigens besonders freuen. Da ich noch nicht solange dabei bin und mich immer noch einrichte, wäre es besonders schön euch dort wiederzusehen. Ihr findet mich dort unter vivalasvegans.de oder vegan­_in_griechenland.  

 

Ihr lieben alle, passt gut auf euch auf, verbringt einen tollen Silvesterabend und bleibt gesund! Ich freue mich wieder gemeinsam mit euch auf ein neues Jahr voller Höhen und Tiefen und natürlich auch voller leckerer Rezepte die ich für euch kredenzen werde!

 

 

Liebe Grüsse eure Hara

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Kommentare: 4
  • #1

    Uli Glaser (Mittwoch, 30 Dezember 2020 21:21)

    Liebe Hara, ich wünsche Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles Gute, vor allem für Deine Gesundheit! Deiner Diva wünsche ich, dass sie künftig kürzer tritt und sich mach Möglichkeit zur Ruhe setzen kann.
    Hoffentlich klappt das mit der Veröffentlichung Deines Buches! Einen Abnehmer hättest Du auf jeden Fall! �
    Vielleicht treffen wir uns mal wieder in Griechenland. Ich würde mich sehr freuen!
    Alles Gute und Liebe
    Uli

  • #2

    Meike (Donnerstag, 31 Dezember 2020 12:44)

    Wow, dein Jahr war eine sehr große Herausforderung und Belastungsprobe! Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und freue mich auf dein neues Buch schon sehr!!

  • #3

    Viva las Vegans (Samstag, 02 Januar 2021 14:32)

    Danke lieber Uli, für euch natürlich auch nur das Beste im neuen Jahr :). Ich gebe auf alle Fälle Bescheid, sobald das Buch endlich auf den Markt kommt. Würden uns natürlich auch sehr freuen, euch im Sommer wieder zu sehen.

    Lieben Gruss und bleibt gesund
    Hara

  • #4

    Viva las Vegans (Samstag, 02 Januar 2021 15:26)

    Vielen Dank liebe Meike, ich wünsche dir auch ein wundervolles neues Jahr. Ich hoffe, es wird nicht mehr allzu lange mit dem Buch dauern.
    Liebe Grüße
    Hara