Lagana, griechisches Fastenbrot, Fladenbrot, vegan

Lagana/ Griechisches Fastenbrot Für 2 Stück

Zutaten für den Teig:

  • 25 g Frische Hefe
  • 600 g  Weizenmehl ,Type 550 oder 1050 
  • 50 ml Olivenöl
  • 1 TL Rohrohrzucker
  • 380- 400 ml Wasser, lauwarm
  • 1 TL grobes Meersalz, bei etwas Bedarf mehr 

Für den Belag:

  • 2 EL Wasser
  • 2 TL Rohrohrzucker
  • 15 g Sesam
  • Etwas Olivenöl

 

Mehl in eine Schüssel geben und eine tiefe Mulde in die Mitte drücken.  Hefe, 1 TL Rohrohrzucker und 100 ml des Lauwarmen Wasser hinzufügen und für 15 Min. abgedeckt quellen lassen.

 

Anschliessend die restlichen Zutaten hinzufügen und alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Abgedeckt an einem warmen Ort 1 ½ -2 Std gehen lassen. Hier müsst ihr schauen, wie geschmeidig euer Teig ist. Sollte er noch zu fest und Krümelig sein, benötigt ihr die komplette Menge Wasser. In der Regel hab ich insgesamt eher 400 ml benötigt, anstelle der 380 ml. Da müsst ihr aber wirklich schauen und etwas nach Gefühl entscheiden.

 

Den Teig (er sollte sich deutlich vergrössert haben) auf eine bemehlte Fläche stürzen und mit bemehlten Händen mindestens 5 Minuten gut durchkneten. Aus den Teig 2 gleich grosse Kugeln formen und diese zu 2 cm dicken, länglichen Fladen ausrollen. Die Fladen einzeln auf ein mit Backpapier ausgekleidetes Backblech legen. Mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und für weitere 15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.

 

Den Ofen auf 200 °C (Umluft) vorheizen.

 

Für den Belag Rohrohrzucker und Wasser in eine kleine Schale geben und so lange miteinander vermischen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.

 

Mit den Fingern  oder dem Ende eines Kochlöffels, in Regelmässigen Abständen tiefe Löcher in den Teig drücken. Die Fladen gut mit der Zuckerlösung bestreichen und dick mit Sesamsamen bestreuen. Am Ende noch etwas Olivenöl darüber geben.

 

Die Fladenbrote in den vorgeheizten Ofen schieben und für 15-20 Min. goldgelb backen.

 

Das fertige Lagana kann nun mit verschiedenen Mezedes serviert werden. Ideen dafür, findet ihr unter anderem hier!

 

Lagana, griechisches Fastenbrot, Fladenbrot, vegan
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Tipp von mir und der Diva:

Heute mal nicht nur ein Tipp, sondern auch das passende Hintergrundwissen zu diesem besonderen Brot.

 

Lagana wird in Griechenland traditionell an Kathara Deftera gegessen. Kathara Deftera bedeutet so viel wie, sauberer Montag und ist der Beginn der griechischen Fastenzeit. In dieser Zeit wird so gut wie auf alle tierischen Produkte verzichtet. Meeresfrüchte, fallen allerdings auch unter Fastenspeisen, somit ist nicht alles automatisch vegan. Auch wenn das fälschlicherweise viele denken und leider auch verbreiten.

 

Der sauberere Montag, ist gleich zusetzten mit dem Aschermittwoch in Deutschland und hat nichts, wie oft gesagt wird, mit dem Rosenmontag zu tun. Der Rosenmontag ist hier in Griechenland, eher der Sonntag davor und der Höhepunkt des Karnevals. Also genau wie in Deutschland, nur das der bei euch halt an einem Montag stattfindet. Ich wundere mich auch immer wieder, warum fälschlicherweise, der Rosenmontag jedes Mal mit dem sauberen Montag bei uns gleichgesetzt wird. Vielleicht etwas kleinlich von mir, aber ich ärgere mich darüber immer wieder, da es einfach falsch ist. So, das musste ich jetzt einfach mal loswerden 😉.

 

Zurück zum Lagana, dem Fastenbrot. An Kathara Deftera wirden also neben vielen leckeren kleinen Fastenspeisen, wie gefüllten Weinblättern, eingelegten Oliven, Politiki Salata, sauer /salzig eingelegtes Gemüse und Taramosalata, eben auch das besagte Fastenbrot serviert. Es ist im Prinzip ein relativ dünnes Fladenbrot, das mit reichlich Sesam bestreut wird. Aussen ist es schön knusprig und innen weich und fluffig. Einfach richtig lecker!

 

Auch hier gibt es kein einheitliches Rezept. Die Basis bildet ein Hefeteig. Der Belag besteht immer aus Sesam und optisch besitzt es das dafür typische Lochmuster. Dieses Muster entsteht, wie oben beschrieben dadurch, dass man mit den Fingern oder dem Stielende eines Kochlöffels, tiefe Löcher in den ungebackenen Teig drückt.

 

Manche verwenden auch Tahini in ihrem Teig, andere wieder Petimezi und wieder andere einfach nur etwas Zucker. Was auch immer verwendet wird, es ist immer ohne tierische Bestandteile. Milch oder Eier haben also in einem Lagana nichts zu suchen und ihr könnt immer ziemlich sicher sein, dass es auch automatisch vegan ist.

 

Dieses Brot wird eigentlich auch nicht mit einem Messer geschnitten. Man reisst sich immer ein dementsprechendes Stück vom Lagana ab und isst es mit den übrigen Fastenspeisen. Viele Essen es auch zusammen mit einer Scheibe Halva (Süssigkeit aus Sesam/Tahini) oder dippen es in den Taramosalata.

 

Als wir unseren ersten Kathara Deftera, oder wie er auch genannt wird Sarakosti, hier in Griechenland erlebt haben, hiess es: „Heute wird nicht gekocht und die Küche bleibt an so einem Tag kalt!“ Wenn etwas gemacht wurde, dann waren es besagte Meeresfrüchte, die kurz in die Pfanne geschmissen wurden. Wer schon länger auf meiner Seite Unterwegs ist, hat sicher schon meine Blogposts über den Sarakosti gelesen. Für alle die sie noch nicht kennen, hier könnt ihr euch Anregungen und Ideen für einem schönen Sarakosti Tisch holen.

 

An diesem Tag wird aber nicht nur geschlemmt, wie bei den Göttern. Man geht auch raus in die Natur, macht ein Picknick mit der Familie und lässt Drachen steigen. In ganz Griechenland werden daher überall Papierdrachen verkauft, damit die lieben kleinen sich ihren ganz besonderen Drachen mit Lieblingsmotiv aussuchen können.

 

Das Drachensteigen hat aber nicht nur den Zweck der Belustigung. Er dient eigentlich einem ganz besonderen Brauch, den ich erst vor ein paar Jahren erfahren habe. Denn jedes Mal wenn ich gefragt habe, warum denn gerade an diesem Tag die Drachen in die Lüfte steigen, war die Antwort; Etsi einai, das ist halt so!

 

Ich bin daher so froh, dass ich jetzt endlich weiss, warum es diesen Brauch gibt. Da ich ja immer ziemlich wissbegierig bin, was Bräuche und Traditionen angeht und diese auch mit Freuden zelebriere oder erkläre. Der Grund ist also folgender: Der Drache sorgt dafür, alle bösen Geister und schlechten Dinge des vorherigen Jahres weit hinter sich zu lassen und in den Himmel zu schicken. Je weiter der Drache also aufsteigt, umso weiter weg bleibt alles übel von einem und der Familie und macht so Platz für alles Gute.  Ich finde diesen Brauch wirklich besonders schön und es macht einfach grossen Spass, sich die vielen bunten Drachen anzusehen, die überall am Himmel in Griechenland in der Luft tanzen. Ein wirklich toller Anblick, der einfach froh macht! Schön oder?

 

 

Wer Bilder dazu sehen möchte, sollte  passend dazu,  diesen Blogartikel  anklicken


Wenn ihr noch mehr griechische Rezepte sucht, so findet ihr eine grosse Auswahl in meinem aktuellen Kochbuch „Vegan in Griechenland“. Eine Leseprobe gibt es hier.

 


Kommentare: 2
  • #2

    Viva las Vegans (Montag, 15 März 2021 17:09)

    Hallo Liebe Heidi!
    Das freut mich sehr, das du die Liebe zu Griechenland ebenfalls teilst. Ich drücke euch fest die Daumen, das es mit der Reise in diesem Jahr klappt.
    Liebe Grüße an Euch
    Hara

  • #1

    Heidi Mühlböck (Montag, 15 März 2021 09:17)

    Ich LIEBE alles, das mir Griechenland gemeinsam hat! Sobald es möglich ist, fahren wir wieder zum 6. Mal mit dem Wohnmobil zum Pelepones und bleiben einige Zeit in Nafplio.
    Ganz lieben Gruß,
    Heidi mit Jo