Sauerkraut- selbstgemacht für ein grosses Glas (ca.1000 ml) oder 2 mittelgrosse Gläser(ca. 500 ml)
Zutaten:
Weißkohl von den äusseren Blättern befreien und den Strunk ebenfalls entfernen. 1-2 grosse intakte Blätter aufheben, säubern und beiseite legen. Den Kohl nun fein hobeln und in eine grosse Schüssel geben.
Den Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. Alle Zutaten in die Schüssel mit dem feingehobeltem Kohl geben und mit Hilfe eines Mörsers stampfen. So lange zerstossen bis reichlich Flüssigkeit austritt. Je frischer der Kohl umso schneller tritt der Saft aus.
Den Kohl nun in steril gemachte (einfach in heissem Wasser auskochen) Einmachgläser füllen und mit Hilfe des Stössels vorsichtig zusammen drücken. Jede Lage die ihr erneut hinzufügt muss zusammen gedrückt werden! Aber bitte Vorsichtig, denn wenn ihr zu doll presst kann das Glas platzen. Bis zum Rand mit der Krautmischung befüllen und mit dem ausgetretenem Saft auffüllen. Sollte bei euch nicht genügend Flüssigkeit entstanden sein, so könnt ihr die Gläser auch mit abgekochtem, das ihr dann abkühlen lasst, Wasser auffüllen.
Zum Schluss bedeckt ihr das Kraut mit einem der Kohlblätter, die Beiseite gelegt wurden. Einfach auf die passende Grösse zuschneiden. Die Gläser gut verschliessen und in ein flaches Gefäss (Plastikwanne oder ähnliches) stellen. Dieser Schritt ist wichtig, da beim Gärprozesse Saft austreten kann und ihr sonst eine ziemliche Sauerei haben könnt. Keine Sorge, das euch die Gläser beim gären platzen, der druck ist so gering, das sowas normalerweise nicht passiert.
Die Gläser, samt Gefäss nun an einen Kühlen und trockenen Ort stellen und 2-3 Wochen warten. Schüttet aber ruhig jeden Tag die ausgetretene Flüssigkeit aus dem Gefäss und säubert die Gläser vorsichtig mit einem feuchten Lappen. Nach spätestens 5-6 Tagen sollte kein Saft mehr austreten und ihr könnt das Sauerkraut in ruhe fermentieren lassen.
Das fertige Sauerkraut ist nun nach 2-3 Wochen verzehr bereit und kann weiterverwendet werden. Falls ihr Rezept Ideen braucht versucht es einmal mit polnischen Pierogi, Surówka (anstelle des frischen Kohls) oder Bigos.
Das Sauerkraut hält sich so übrigens bis zu 1 Jahr problemlos in den fest verschlossenen Gläsern.
Tipp von mir und der Diva:
Je länger ihr euer Sauerkraut in den Gläsern ziehen lasst umso intensiver wird es werden. Auch wenn man die ganzen schönen Milchsäurebakterien verliert, ist es doch ratsam, lang gelagertes Sauerkraut mit etwas Wasser auszuspülen und abtropfen zu lassen, da eure Gerichte sonst zu salzig werden können.
Versucht auch einmal eine fein geriebene Karotte, Wacholderbeeren, frischen Thymianzweige oder Koriandersamen mit in die Krautmischung zu geben. Hier sind euch mal wieder keine Grenzen gesetzt, was die Würzmischung angeht. Probiert es einfach aus was euch am besten schmeckt.
Wer einmal selbst gemachtes Sauerkraut gekostet habt will nie wieder ein anderes essen! Der Geschmack ist wirklich 1000 Mal besser als bei gekauftem aus der Dose/Glas oder Packung. Der Aufwand hält sich wirklich in Grenzen und kostengünstig ist es ebenfalls. Die Rezept Menge lässt sich Problemlos nach oben skalieren und ihr könnt dementsprechend viel auf einmal herstellen. Meine letzte Produktion bestand aus 4 ½ Kg Weisskohl und ergab ca. 4 grosse Einmachgläser.
Eine grobe Faustregel lautet: 15- 20 g Salz auf 1 Kg Kohl! Da ich immer Meersalz zum kochen benutze, kam ich gut mit 20 g hin. Da kommt es allerdings drauf an, wie feucht euer Meersalz ist (je feuchter umso mehr benötigt ihr, daher auch die Angabe 15- 20 g). Benutzt ihr normales Salz benötigt ihr etwas weniger(10-15 g) da dieses in der Regel immer etwas "stärker" ist. Einfach mal abschmecken und selbst entscheiden wieviel Salz ihr am Kohl möchtet. Nehmt aber nicht zu wenig, da euer Sauerkraut sonst verschimmeln kann. Das Salz dient ja in erster Line dazu, um das Sauerkraut zu konservieren ;).
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Alina (Freitag, 13 Oktober 2023 09:48)
Wie groß ist denn so ein "mittelgroßes" bzw "großes" Glas. Wäre vielleicht nicht schlecht wenn das dabei stehen würde. Wenn man noch nie selbst fermentiert hat, dann kann man nicht einschätzen wie viele Gläser - insbesondere deren Fassungsvermögen - für 1kg Fermentiergut mit Flüssigkeit reichen.
Viva las Vegans (Montag, 16 Oktober 2023 11:01)
Hallo Alina.
Danke für deinen Kommentar und Hinweis, ich habe es mal vermerkt.
�.
Es sind aber nach wie vor nur ca. Angaben da die Flüssigkeit die aus dem Kohl austritt stark variieren kann und die gewonnene Menge dementsprechend unterschiedlich ausfällt.
Bei sehr frischem Kohl tritt meist recht viel Flüssigkeit aus und er fällt dementsprechend zusammen. Ist er etwas älter, ist genau das Gegenteil der Fall.
Lieben Gruss
Hara